Kaltschaummatratzen erfreuen sich enormer Beliebtheit und sind daher in zahlreichen Schlafzimmern vorzufinden. Neben einem günstigen Preis punkten Kaltschaummatratzen mit einer besonderen Elastizität, einer angenehmen Wärmeisolation sowie einer hochwertigen Verarbeitung. Doch welche Abstriche müssen Schlafende bei der Nutzung einer Kaltschaummatratze machen? Wir haben dir in dem folgenden Ratgeber die wichtigsten Vor- und Nachteile von Kaltschaummatratzen zusammengefasst und verraten dir, durch welche besonderen Merkmale sich dieser Matratzentyp auszeichnet.
Inhalt
- 1 Checkliste – so erkennst du eine gute Kaltschaummatratze
- 2 Beliebte Kaltschaummatratzen
- 3 Was ist eine Kaltschaummatratze?
- 4 Wie ist eine Kaltschaummatratze aufgebaut?
- 5 Die Vorteile einer Kaltschaummatratze
- 6 Die Nachteile einer Kaltschaummatratze
- 7 Begriffserklärung – Matratzen Fachbegriffe einfach erklärt
- 8 Kaltschaummatratze kaufen – darauf solltest du beim Kauf achten
- 9 Für wen eignet sich eine Kaltschaummatratze?
- 10 Was ist besser – Kaltschaum oder Federkern?
Checkliste – so erkennst du eine gute Kaltschaummatratze
- Den besten Liegekomfort bieten Matratzen mit 7 oder gar 9 Liegezonen
- Beißende Gerüche können ein Anzeichen für die Verwendung giftiger Chemikalien bei der Herstellung sein. Kaufe daher keine Billigmatratzen
- Informiere dich vorab über den richtigen Härtegrad
- Das Raumgewicht sollte mindestens 35-40 (RG 35 bis RG 40) betragen
- Für Allergiker und aus hygienischen Gründen sollte der Bezug abnehmbar und bei mindestens 60 Grad Celsius waschbar sein
- Eine hohe Punktelastizität bzw. eine niedrige Flächenelastizität verhindert vorzeitige Kuhlenbildung
Beliebte Kaltschaummatratzen
Hersteller/Modell | Schlummerparadies | Ravensberger | AM Qualitätsmatratze |
Topseller | Beliebt | TÜV zertifiziert | |
Preis | 199,00 €* | 149,00 €* | Preis prüfen* |
Eigenschaften | |||
Typ | Kaltschaum | Kaltschaum | Kaltschaum |
Anzahl Zonen | 7 | 7 | 7 |
Härtegrad | H2-H3 | H1-H2 | H2-H3 |
Raumgewicht | 40kg/m3 | 30kg/m3 | k.A. |
Gesamthöhe | 19 cm | 17 cm | 20 cm |
Bezug waschbar | 60°C | 60°C | 60°C |
Was ist eine Kaltschaummatratze?
Die Bezeichnung „Kaltschaummatratze“ verdankt dieser Matratzentyp seinem besonderen Herstellungsverfahren. So wird der eingesetzte Kaltschaum aus sogenanntem Polyurethan-Schaum gewonnen, der aus einer chemischen Reaktion der beiden Stoffe Polyol und Isocyanat entsteht. Dieser Polyurethan-Schaum härtet anschließend bei niedrigen Temperaturen aus, sodass kein Einsatz zusätzlicher Hitze notwendig ist.
Die Kaltschaummatratze selbst wird durch ein sogenanntes Blockschaumverfahren hergestellt, wobei große Kaltschaum-Blöcke entsprechend geschnitten werden. Durch diesen Vorgang entsteht die für die Kaltschaummatratzen charakteristische offenporige Struktur. Sie besitzen ein besonderes Profil, das ausschlaggebend für den späteren Liegekomfort ist.
Wie ist eine Kaltschaummatratze aufgebaut?
Im Inneren der Kaltschaummatratzen befinden sich verschiedene Schaumstoffschichten, die durch ihre unterschiedliche Dichte und Dicke sicherstellen, dass die Matratze beim Schlafen nicht durchhängt. Umgeben wird der Matratzenkern in der Regel durch einen atmungsaktiven und hautfreundlichen Bezug aus Baumwolle, Schafwolle oder Kunstfasern. Kaltschaummatratzen mit einem 2D-Profil zeichnen sich durch einen besonderen Wellenschnitt aus, der ein ausgewogenes Schlafklima sowie eine hohe Anpassungsfähigkeit der Matratze gewährleistet. Modelle mit deinem 3D-Würfelschnitt besitzen zusätzliche Luftkanäle in waagerechter sowie senkrechter Anordnung, die eine optimale Luftzirkulation sowie Elastizität ermöglichen. Durch ihre besondere Punktelastizität lassen sich Matratzen aus Kaltschaum vielseitig einsetzen und bieten sowohl Erwachsenen als auch Kindern und Babys einen gesunden Schlaf.
Die Vorteile einer Kaltschaummatratze
Eine Kaltschaummatratze bietet dir jede Menge Vorteile, die sich vor allem auf deine Schlafqualität positiv auswirken.
Hohe Punktelastizität und Anpassungsfähigkeit
Zunächst sind Kaltschaummatratzen, ebenso wie Federkernmatratzen, besonders anpassungsfähig und besitzen eine hohe Punktelastizität. Dadurch passt sich die Kaltschaummatratzen perfekt an die Konturen deines Körpers an, sodass vor allem Wirbelsäule und Gelenke bei jeder Schlafposition entlastet werden.
Gleichzeitig zeigt sich bei Matratzen aus Kaltschaum eine hohe Stützkraft, die vor allem bei schwereren Körperpartien wichtig ist. Da hochwertige Kaltschaummatratzen immer wieder ihre ursprüngliche Form annehmen, wird ein unangenehmes Durchhängen der Matratze vermieden.
Durch diese besondere Materialbeschaffenheit der Kaltschaummatratzen kann auch der Lattenrost nicht durchdrücken, sodass du dich bedenkenlos im Schlaf drehen und wenden kannst. Grundsätzlich lässt sich festhalten, das Kaltschaummatratzen sowohl für Rücken-, als auch für Bauch- und Seitenschläfer einen bestmöglichen Liegekomfort bieten. Wer daher oft unter Rücken- oder Nackenschmerzen leidet, der ist mit einer hochwertigen Kaltschaummatratze sehr gut beraten.
Ausgewogenes Schlafklima dank grobporiger Struktur
Kaltschaummatratzen verfügen über eingebaute Luftkammern sowie eine offenporige Struktur, die im Zusammenspiel eine sehr gute Luftzirkulation gewährleisten.
Durch die stete Belüftung kann sich Feuchtigkeit und Staunässe gar nicht erst bilden und du profitierst von einem besonders ausgewogenen Schlafklima. Vor allem Allergiker werden durch eine Kaltschaummatratze entlastet, da diese der Festsetzung von Hausstaubmilben entgegenwirkt.
Optimale Stützkraft dank verschiedener Liegezonen
Kaltschaummatratzen sind zumeist mit drei bis sieben Liegezonen ausgestattet, die für jede Körperpartie die richtige Stützkraft bieten. Grundlegend unterscheidet man in:
- Kopf-Nacken-Liegezone
- Schulter-Liegezone
- Lendenwirbel-Liegezone
- Becken-Liegezone
- Oberschenkel-Liegezone
- Waden-Liegezone
- Fuß-Liegezone
Wenn du dir einen höchstmöglichen Schlafkomfort wünschst, dann empfehlen wir dir eine Kaltschaummatratze mit sieben oder sogar neun Zonen. Auch wenn du unter Rücken- oder Nackenschmerzen leidest, solltest du den Liegezonen ein besonderes Augenmerk zuteil werden lassen und darauf achten, dass die Kaltschaummatratzen über Liegezonen für Rücken und Nacken verfügt.
Pflegeleicht und ideal für Allergiker
Kaltschaummatratzen besitzen in der Regel einen waschbaren Matratzenbezug und erweisen sich daher als besonders pflegeleicht. Bezüge, die beispielsweise aus Baumwolle oder Leinen gefertigt sind, lassen sich in aller Regel auch bei höheren Temperaturen (ca. 60° C) in der Waschmaschine reinigen und hygienisch sauber halten.
Wärmend und isolierend
Kaltschaummatratzen halten besonders warm und sind daher ideal für Menschen, die zum Frieren neigen. Diese besondere Wärmeisolation ist den kleinen Bläschen in dem Kaltschaum geschuldet, in denen beim Liegen Luft eingeschlossen und erwärmt wird.
Vergleichsweise preisgünstig
Obwohl dieser Matratzentyp einen hohen Komfort bietet, gilt sie als besonders preisgünstig und wird daher sehr gerne von Verbrauchern genutzt. So rangiert der Preis für eine Kaltschaummatratze, je nach Ausstattung und genauer Zusammensetzung, zwischen einhundert und dreihundert Euro.
Die Nachteile einer Kaltschaummatratze
Wenn auch Kaltschaummatratzen zahlreiche Vorteile bieten, so sind einzelne Schwächen bei diesem Matratzentyp nicht von der Hand zu weisen.
Oftmals nicht geruchsfrei
Da Kaltschaum in einem chemischen Prozess entsteht, können Kaltschaummatratzen vor allem zu Beginn einen unangenehmen Geruch aufweisen. Daher empfehlen wir dir, die Kaltschaummatratze vor dem ersten Gebrauch ordentlich auszulüften, damit sich der Geruch verflüchtigen kann.
Keine gute Wahl bei erhöhtem Schwitzen im Schlaf
Während Kaltschaummatratzen vor allem schnell frierenden Personen zugute kommt, fördern sie bei anderen Menschen wiederum die Schweißproduktion. Wer daher im Schlaf schnell schwitzt, der sollte sich nach einer Alternative umsehen.
Nicht für jeden Lattenrost geeignet
Zwar lassen sich Kaltschaummatratzen universell einsetzen – allerdings sollte dennoch ein passender Lattenrost gewählt werden. So sollten Kaltschaummatratzen nicht für Lattenroste mit weit auseinanderliegenden Latten verwendet werden. Andernfalls kann sich der Schaum durch die Öffnungen drücken, wodurch der Liegekomfort eingeschränkt wird.
Begriffserklärung – Matratzen Fachbegriffe einfach erklärt
Was bedeutet Raumgewicht (RG)?
Das Raumgewicht (RG) ist ein entscheidendes Qualitätskriterium für Matratzen. Es gilt als Kennzahl für die Haltbarkeit einer Matratze. Es definiert die Rohmasse, die in einem Kubikmeter Schaumstoff aufgeschäumt wurde. Je höher das Raumgewicht, desto schwerer der Schaumstoff. Matratzen mit hohem Raumgewicht sind daher elastischer, langlebiger, formbeständiger, stabiler und fester. Gute Qualität bekommt man ab einem RG von 35-40. Mehr zum Thema Raumgewicht
Was bedeutet Stauchhärte?
Die Stauchhärte einer Matratze beschreibt die eigentliche Festigkeit des verwendeten Schaumstoffes. Durch unterschiedliche Stauchhärten werden unterschiedliche Härtegrade erzeugt. De Stauchhärte beschriebt die Kraft in Kilopascal (kPa) die aufgewendet werden muss, um einen Schaumstoff 40% ausgehend von der Normalhöhe einzudrücken.
Merke: Je niedriger die Stauchhärte, desto weicher die Matratze. Je höher die Stauchhärte, desto härter die Matratze. Als Faustregel gilt:
- Weiche Matratzen haben eine Stauchhärte von bis zu 30 kPa
- Mittelharte Matratzen haben eine Stauchhärte von 30 -40 kPa
- Harte Matratzen haben eine Stauchhärte ab 40 kPa
Was bedeutet Punktelastizität?
Gibt eine Matratze nur unmittelbar an dem Punkt nach, an dem auch der Druck ausgeübt wird, besitzt die Matratze eine hohe Punktelastizität (die Matratze gibt punktuell nach). Matratzen mit einer hohen Punktelastizität sind rückenschonend. Denn damit wird ermöglicht, dass Körperpartien unterschiedlich weit einsinken können. Bei Seitenschläfern zum Beispiel die Schultern und das Becken. Das sorgt für eine Schlafposition mit gerader Wirbelsäule. Das Gegenteil der Punktelastizität ist die Flächenelastizität.
Was bedeutet Flächenelastizität?
Bei einer hohen Flächenelastizität gibt die Matratze über die gesamte Fläche nach, wenn auf eine Stelle Druck ausgeübt wird. Nicht nur der belastete Bereich sinkt ab, sondern auch umliegende Bereiche geben nach. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom sogenannten „Hängematten-Effekt“. Matratzen mit hoher Flächenelastizität sind nicht rückenschonend, da die Wirbelsäule durch das „durchhängen“ schief ist.
Kaltschaummatratze kaufen – darauf solltest du beim Kauf achten
Wenn du nun über den Kauf einer Kaltschaummatratze nachdenkst, solltest du die einzelnen Modelle natürlich auch bestmöglich miteinander vergleichen können. In dem folgenden Abschnitt widmen wir uns daher den wichtigsten Kaufkriterien einer Kaltschaummatratze.
Die Anzahl der Liegezonen
Wie bereits erwähnt, besitzen Kaltschaummatratzen für gewöhnlich drei bis sieben Liegezonen. Besonders hochwertige Modelle sind sogar mit ganzen neun Liegezonen ausgestattet.
Grundsätzlich gilt: Je höher die Anzahl der Liegezonen, desto höher ist auch der Schlafkomfort.
Der Härtegrad
Kaltschaummatratzen werden in unterschiedlichen Härtegraden angeboten, die zu dem Körpergewicht des Schlafenden passen sollten. So sollten schwere Personen eine härtere Kaltschaummatratze wählen, um nicht dauerhaft einzusinken und ausreichend im Schlaf gestützt zu werden. Leichte Personen benötigen hingegen einen niedrigeren Härtegrad, da zu harte Kaltschaummatratzen mitunter Rückenschmerzen begünstigen.
Grundsätzlich unterscheidet man bei Kaltschaummatratzen zwischen folgenden Härtegraden:
- H1: sehr weich – passend für Personen mit einem Gewicht von bis zu maximal 50 Kilogramm
- H2: weich – geeignet für Personen mit einem Gewicht von bis zu 70 Kilogramm
- H3: mittelfest – ideal für Personen mit einem Gewicht von 70 bis 100 Kilogramm
- H4: hart – passend für Personen mit einem Gewicht von 100 bis 130 Kilogramm
- H5: sehr hart – geeignet für Personen mit einem Gewicht von 130 Kilogramm und mehr
Das Raumgewicht
Das Raumgewicht bestimmt in erster Linie die Rückstellkraft einer Kaltschaummatratze und spielt eine wichtige Rolle, wenn es um die Entlastung von Wirbelsäule, Schulter sowie Gelenken geht. Besonders hochwertige, aber auch teure Modelle zeichnen sich durch ein hohes Raumgewicht von 50 bis 60 Kilogramm pro Kubikmeter aus und sind daher besonders formstabil und langlebig. Wir empfehlen mindestens ein Modell mit einem Raumgewicht von 35-40kg zu wählen.
Der Bezug
Für ein Plus an Hygiene sollte die Kaltschaummatratze über einen abnehmbaren Bezug verfügen, der sich bei sechzig Grad in der Waschmaschine reinigen lässt. Allergiker sollten zudem auf ein besonders atmungsaktives und hautfreundliches Material bei dem Bezug achten, um das Risiko von Hausstaubmilben zu reduzieren.
Das Matratzenprofil
Eine Kaltschaummatratze gewinnt vor allem durch ihr besonderes Matratzenprofil an Komfort. Unterschieden wird zwischen einem zweidimensionalen Schnitt sowie einem 3D-Würfelschnitt. Qualitäts-Kaltschaummatratzen mit einem dreidimensionalen Würfelschnitt ist hierbei der Vorzug zu gewähren, da diese in Sachen Punktelastizität und Stützkraft klar die Nase vorn haben.
Die Matratzenhöhe
Zuletzt ist natürlich auch auf eine ausreichende Höhe der Kaltschaummatratze zu achten. Die ideale Höhe einer Kaltschaummatratze rangiert zwischen neunzehn bis vierundzwanzig Zentimetern. Modelle mit einer Höhe von fünfundzwanzig Zentimetern und mehr werden auch als Kaltschaummatratzen mit Komforthöhe bezeichnet. Der Matratzenkern selbst besteht aus mehreren Schichten, die eine Gesamthöhe von vierzehn bis zwanzig Zentimetern erreichen sollten.
Für wen eignet sich eine Kaltschaummatratze?
Da jeder Mensch sein ganz eigenes Schlafverhalten besitzt, variieren auch die Ansprüche an eine passende Matratze. Eine Kaltschaummatratze eignet sich daher für:
- Bauch-, Rücken- und Seitenschläfer sowie auch für Personen, die häufig ihre Liegeposition wechseln.
- Allergiker, die auf ein ausgewogenes Schlafklima angewiesen sind.
- Personen, die häufig im Schlaf frieren
- Personen, die nach einer handlichen sowie auch langlebigen Matratze suchen.
Was ist besser – Kaltschaum oder Federkern?
Bei Kaltschaum und Federkern scheiden sich die Geister. Beide dieser Bauarten haben Ihre Vor- und Nachteile. Welche Matratze besser ist, lässt sich also auch nicht pauschal beantworten. Es kommt vielmehr auf deine Schlafgewohnheiten und auf perrsönliche Vorlieben an. Grundsätzlich lässt sich aber Folgendes festhalten:
gut geeignet | weniger gut geeignet | |
---|---|---|
Federkern | Personen, die gerne kühl schlafen | Für Allergiker |
Kaltschaum | Für Allergiker | Personen, die schnell schwitzen |
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